Passive Einkommensquellen: Möglichkeiten und Fallstricke für die finanzielle Freiheit in Deutschland

Passive Einkommensquellen: Möglichkeiten und Fallstricke für die finanzielle Freiheit in Deutschland

1. Einleitung: Was sind passive Einkommensquellen?

Das Thema finanzielle Freiheit gewinnt in Deutschland immer mehr an Bedeutung. Viele Menschen fragen sich, wie sie neben dem klassischen Arbeitseinkommen zusätzliche Einnahmequellen erschließen können, um langfristig unabhängiger zu werden. Genau hier setzen passive Einkommensquellen an. Doch was versteht man eigentlich unter passivem Einkommen und wie unterscheidet es sich vom aktiven Einkommen? Welche Rolle spielen diese Einkommensarten im Alltag in Deutschland?

Grundlagen passiver Einkommensarten

Passive Einkommensquellen sind Einnahmen, die mit geringem laufenden Arbeitsaufwand erzielt werden. Typischerweise investiert man zunächst Zeit, Geld oder Know-how, um eine solche Quelle zu schaffen. Anschließend fließen die Erträge meist automatisch weiter – zum Beispiel durch Mieteinnahmen, Dividenden oder Lizenzgebühren.

Unterschiede zwischen passivem und aktivem Einkommen

Einkommensart Beispiel Laufender Arbeitsaufwand
Aktives Einkommen Gehalt als Angestellter, Stundenlohn als Handwerker Hoch – regelmäßige Arbeit erforderlich
Passives Einkommen Mieteinnahmen, Zinsen, Dividenden Niedrig – nach initialer Investition oft automatisiert

Bedeutung für finanzielle Freiheit in der deutschen Alltagsrealität

In Deutschland ist das Streben nach finanzieller Sicherheit tief verwurzelt. Passives Einkommen wird daher häufig als Schlüssel zur finanziellen Unabhängigkeit gesehen. Wer neben seinem Hauptberuf zusätzliche Einnahmen generiert, kann nicht nur Rücklagen bilden, sondern auch flexibel auf Veränderungen im Berufsleben reagieren. Gerade angesichts steigender Lebenshaltungskosten und unsicherer Rentenmodelle gewinnt das Thema passive Einkommensquellen zunehmend an Relevanz.

2. Passiv investieren: Aktien, ETFs und Dividenden in Deutschland

Populäre Finanzprodukte für passives Einkommen

In Deutschland interessieren sich immer mehr Menschen für passive Einkommensquellen durch Investitionen an der Börse. Besonders beliebt sind Aktien, Exchange Traded Funds (ETFs) und Dividendenstrategien. Diese Produkte bieten die Möglichkeit, ohne ständige aktive Arbeit ein Einkommen zu erzielen. Aber wie funktionieren sie konkret?

Überblick: Beliebte Anlageformen

Finanzprodukt Beschreibung Beispiel für passives Einkommen
Aktien Beteiligung an Unternehmen, meist mit Kurssteigerungs- und Dividendenerträgen. Dividende von Siemens oder Allianz
ETFs Börsengehandelte Fonds, die einen Index wie den DAX oder MSCI World abbilden. Ausschüttung von iShares Core MSCI World UCITS ETF
Dividendenfonds Fonds, die gezielt auf dividendenstarke Unternehmen setzen. Laufende Ausschüttungen aus dem DWS Top Dividende Fonds

Regulatorische Besonderheiten in Deutschland

Der deutsche Finanzmarkt ist stark reguliert. Für Privatanleger gilt das Wertpapierhandelsgesetz (WpHG), das Transparenz und Anlegerschutz sicherstellen soll. Zudem müssen alle Banken und Broker eine Identitätsprüfung (Know Your Customer) durchführen. Wer ETFs oder Aktien kauft, muss sein Depot bei einer Bank oder einem Online-Broker führen – Direktinvestitionen sind ohne diese Zwischenschritte nicht möglich.

Wichtige Aspekte:

  • Anlegerschutz: Einlagensicherung bis 100.000 € pro Kunde und Bank.
  • Kosten: Ordergebühren und Depotführungsgebühren variieren je nach Anbieter.
  • Zulassung: Nicht jeder ETF ist in Deutschland zum Vertrieb zugelassen (UCITS-Konformität beachten).

Steuerliche Aspekte bei passiven Investments

Einnahmen aus Kapitalanlagen unterliegen in Deutschland der Abgeltungssteuer. Das betrifft Dividenden, Kursgewinne und Zinsen. Die Steuer beträgt pauschal 25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer. Allerdings gibt es einen jährlichen Freibetrag von 1.000 € für Ledige bzw. 2.000 € für Verheiratete (Sparer-Pauschbetrag).

Einkunftsart Besteuerungssatz Sparer-Pauschbetrag (jährlich)
Dividenden & Kursgewinne 25% + Soli + ggf. Kirchensteuer 1.000 € / 2.000 €
Zinsen aus Anleihen/Festgeld 25% + Soli + ggf. Kirchensteuer 1.000 € / 2.000 €

Tipp: Der Pauschbetrag sollte direkt beim Depotanbieter über einen Freistellungsauftrag berücksichtigt werden, um unnötige Steuerabzüge zu vermeiden.

Typische Renditeerwartungen in Deutschland

Die durchschnittlichen Renditen hängen stark vom gewählten Produkt ab:

  • Aktien: Langfristig ca. 6–8 % pro Jahr (vor Steuern), wobei einzelne Jahre stark schwanken können.
  • Globale ETFs: Durchschnittlich etwa 5–7 % pro Jahr, abhängig vom Marktumfeld.
  • DAX-Dividendenaktien: Durchschnittliche Dividendenrendite liegt meist zwischen 2–4 % jährlich.
  • Anleihen oder Tagesgeld: Deutlich geringere Renditen, aktuell oft unterhalb der Inflationsrate.

Es ist wichtig, realistische Erwartungen zu haben und Verlustrisiken zu berücksichtigen – auch bei passiven Investments kann es zu Kursschwankungen kommen.

Immobilien als Einkommensquelle: Vermietung und Crowdinvesting

3. Immobilien als Einkommensquelle: Vermietung und Crowdinvesting

Überblick: Immobilien als passive Einkommensquelle

Immobilien gelten in Deutschland als eine der beliebtesten Möglichkeiten, passives Einkommen zu erzielen. Dabei gibt es verschiedene Wege, in den Immobilienmarkt einzusteigen – von der klassischen Vermietung über Immobilienfonds bis hin zu modernen Crowdinvesting-Plattformen.

Vermietung von Wohnimmobilien

Die traditionelle Vermietung einer Eigentumswohnung oder eines Hauses ist nach wie vor sehr gefragt. In vielen deutschen Städten steigen die Mieten konstant, was die Vermietung attraktiv macht. Allerdings sollten Anleger auch Aspekte wie Mietpreisbremse, Instandhaltungskosten und potenzielle Leerstandszeiten beachten.

Vor- und Nachteile der Vermietung

Vorteile Nachteile
Stetige Mieteinnahmen Verwaltungsaufwand (z.B. Reparaturen, Mietersuche)
Möglicher Wertzuwachs der Immobilie Mietausfallrisiko bei Leerstand oder Zahlungsproblemen
Steuervorteile durch Abschreibungen Anschaffung erfordert oft hohe Eigenmittel

Immobilienfonds und REITs

Wer nicht direkt in einzelne Immobilien investieren möchte, kann auf Immobilienfonds oder sogenannte Real Estate Investment Trusts (REITs) zurückgreifen. Diese bieten Zugang zu professionell verwalteten Immobilienportfolios mit geringeren Einstiegshürden.

Kurzvergleich: Direkte vs. indirekte Investition

Kriterium Direkt (Vermietung) Indirekt (Fonds/REITs)
Einstiegskapital Hoch (Eigenkapital nötig) Niedrig bis mittel (Anteile ab ca. 50 € möglich)
Zeitaufwand Hoch (Verwaltung, Instandhaltung) Niedrig (professionelle Verwaltung)
Risiko Spezifisch (abhängig von Objekt & Standort) Breiter gestreut (Portfoliodiversifikation)
Liquidität Eingeschränkt (Verkauf dauert lange) Hoch (börsentäglich handelbar bei REITs/Fonds)

Crowdinvesting-Plattformen in Deutschland

Crowdinvesting ermöglicht es privaten Anlegern, sich bereits mit kleinen Beträgen an größeren Immobilienprojekten zu beteiligen. Zu den bekannten Plattformen auf dem deutschen Markt zählen Exporo, Zinsland oder Bergfürst. Anleger erhalten im Gegenzug regelmäßige Zinsen oder Gewinnbeteiligungen.

Mögliche Risiken beim Crowdinvesting:

  • Kreditausfallrisiko bei Projektentwicklungen
  • Längere Kapitalbindung als erwartet
  • Kein gesetzlicher Einlagenschutz für Investoren
  • Anfälligkeit für Marktveränderungen und Projektverzögerungen

Rechtliche Rahmenbedingungen und Besonderheiten in Deutschland

Investitionen in deutsche Immobilien unterliegen strengen rechtlichen Vorgaben, etwa beim Mieterschutz oder bei steuerlichen Regelungen wie der Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge aus Fonds. Beim Crowdinvesting gelten spezielle Prospektpflichten zum Schutz der Anleger. Wer vermietet, muss zudem zahlreiche Vorschriften zum Mietrecht beachten, z.B. Kündigungsfristen und energetische Sanierungspflichten.

4. Digitale Möglichkeiten: Online-Business, Affiliate-Marketing & Urheberrechte

Chancen und Hürden beim Aufbau digitaler passiver Einkommensströme

Digitale Einkommensquellen erfreuen sich in Deutschland wachsender Beliebtheit, da sie im Vergleich zu klassischen Investments oft mit geringerem Startkapital auskommen. Besonders beliebt sind Online-Business-Modelle wie Affiliate-Marketing, der Verkauf digitaler Produkte oder das Lizenzieren eigener Inhalte. Doch der Weg zum stabilen passiven Einkommen ist mit spezifischen Chancen und Herausforderungen verbunden.

Typische digitale Einkommensmodelle in Deutschland

Modell Beschreibung Vorteile Herausforderungen
Affiliate-Marketing Provision für die Vermittlung von Produkten/Dienstleistungen über eigene Kanäle (z.B. Blogs, YouTube) Niedrige Einstiegshürden, flexibel skalierbar Konkurrenzdruck, Abhängigkeit von Partnerprogrammen, rechtliche Vorgaben (Kennzeichnungspflicht)
Verkauf digitaler Produkte E-Books, Online-Kurse oder Software werden einmal erstellt und mehrfach verkauft Skalierbarkeit, Unabhängigkeit von physischen Warenlagern Marketingaufwand, Urheberrechtsschutz, hohe Qualitätsanforderungen deutscher Kunden
Lizenzeinnahmen / Urheberrechte Einnahmen durch Nutzung eigener Werke (Musik, Fotos, Texte) auf Plattformen wie Shutterstock oder Spotify Dauerhafte Einnahmen möglich, wenn Inhalte gefragt sind Zugang zu Plattformen begrenzt, Wettbewerbsdruck hoch, komplexes deutsches Urheberrecht

Usability relevanter Plattformen in Deutschland

Im deutschen Markt gibt es eine Vielzahl an Plattformen für den Aufbau digitaler passiver Einkommensströme. Zu den bekanntesten zählen Amazon PartnerNet (Affiliate), Digistore24 (digitale Produkte), Udemy (Online-Kurse) sowie Shutterstock (Bilderverkauf). Im Gegensatz zu den USA legen deutsche Nutzer besonders großen Wert auf Datenschutz und Transparenz der Anbieter. Viele Plattformen stellen daher zusätzliche Informationen zur DSGVO-Konformität bereit und bieten Support auf Deutsch an.

Plattform Spezialgebiet Nutzerfreundlichkeit (DE) Besonderheiten im deutschen Markt
Amazon PartnerNet Affiliate-Marketing für Konsumgüter Sehr hoch – deutschsprachiges Interface und Support Schnelle Auszahlung, aber strikte Compliance-Regeln bzgl. Kennzeichnungspflichten
Digistore24 Vertrieb digitaler Produkte & Services Mittel – teilweise komplexes Backend, aber umfassender deutscher Support Anbindung an deutsche Steuerregelungen und Datenschutzstandards
Udemy/Skillshare (DE) Kurse & Weiterbildung online vermarkten Hoch – intuitive Bedienung auch für Einsteiger; DE-Inhalte verfügbar Kursqualität entscheidend; deutsche Nutzer erwarten Seriosität und Aktualität der Inhalte
Shutterstock/Pond5 (DE) Bilder-, Video- & Musiklizenzen verkaufen Mittel – Registrierung einfach, aber hohe Konkurrenz unter Anbietern aus DE/EU Ausschüttungsmodelle nach EU-Recht; Fokus auf Rechteklärung für Werke aus Deutschland

Unterschiede zur US-amerikanischen Praxis bei digitalen Einkommensquellen

Im Vergleich zu den USA sind deutsche Anbieter und Konsumenten stärker reguliert. Besonders das Thema Datenschutz (DSGVO) und die Einhaltung des Urheberrechts nehmen in Deutschland einen hohen Stellenwert ein. Während in den USA Geschäftsmodelle oft schneller skalieren können und geringere rechtliche Barrieren bestehen, müssen sich Anbieter in Deutschland intensiver mit steuerlichen Vorschriften und Transparenzpflichten auseinandersetzen. Auch die Zahlungsabwicklung ist hierzulande stärker durch Gesetze kontrolliert und erfordert meist eine Anmeldung als Gewerbe.

Tabelle: Vergleich DE vs. USA bei digitalen passiven Einkommensquellen
Kriterium Deutschland USA
Datenschutz/DSGVO Sehr streng – hohe Bußgelder bei Verstößen Lockerer Umgang mit Nutzerdaten
Anmeldepflicht/Gewerbe Pflicht ab geringen Umsätzen; viele Vorschriften Niedrige Schwelle; weniger Bürokratie
Kennzeichnungspflicht Werbung Detaillierte Regelungen nach TMG/UWG erforderlich Eher freiwillig bzw. weniger kontrolliert
Zahlungsabwicklung/Steuern Korrekte Rechnungsstellung & Umsatzsteuervoranmeldung nötig Einfache Abrechnung möglich; weniger strenge Steuerregeln für Kleinunternehmer

Digitale passive Einkommensmöglichkeiten sind auch in Deutschland attraktiv, erfordern jedoch sorgfältige Vorbereitung hinsichtlich rechtlicher Rahmenbedingungen und technischer Umsetzung auf den jeweiligen Plattformen.

5. Steuerliche und rechtliche Fallstricke in Deutschland

Zentrale steuerliche Regelungen für passives Einkommen

Wer in Deutschland passive Einkommensquellen wie Dividenden, Mieteinnahmen, Zinsen oder Einnahmen aus Online-Plattformen nutzt, muss sich mit verschiedenen steuerlichen Vorgaben auseinandersetzen. Anders als oft angenommen, gelten für passives Einkommen eigene Steuersätze und Freibeträge. Die wichtigsten steuerlichen Regelungen sind:

Einkommensart Steuerlicher Rahmen Freibeträge (2024)
Kapitalerträge (z.B. Dividenden, Zinsen) Abgeltungssteuer i.H.v. 25% zzgl. Soli & ggf. Kirchensteuer 1.000 € Sparer-Pauschbetrag pro Person
Mieteinnahmen Einkommensteuer nach individuellem Steuersatz Keine speziellen Freibeträge; Werbungskosten abziehbar
Einnahmen aus digitalen Plattformen (z.B. Etsy, YouTube) Einkommensteuerpflichtig; evtl. Gewerbeanmeldung nötig Kleinunternehmerregelung bis 22.000 €/Jahr möglich

Meldepflichten: Was muss dem Finanzamt gemeldet werden?

Alle Einkünfte – auch aus dem Ausland – müssen grundsätzlich beim Finanzamt deklariert werden. Besonders bei Kapitalerträgen von ausländischen Banken oder Plattformen besteht Meldepflicht, da deutsche Banken die Steuern meist automatisch abführen, ausländische Anbieter jedoch nicht.

  • Mieteinnahmen: Jährlich im Rahmen der Einkommensteuererklärung angeben.
  • Dividenden/Zinsen aus dem Ausland: In der Anlage KAP der Steuererklärung aufführen.
  • Einkünfte aus Internetgeschäften: Je nach Umfang ggf. Anmeldung als Gewerbe notwendig.

Stolpersteine der deutschen Bürokratie – und wie man sie meistert

Bürokratische Hürden können gerade bei passivem Einkommen schnell zur Belastung werden. Typische Stolpersteine sind:

  1. Nicht gemeldete Nebeneinkünfte: Dies kann zu Nachzahlungen und Strafzahlungen führen.
  2. Falsche oder fehlende Belege: Bei Werbungskosten oder Investitionen unbedingt alle Nachweise aufbewahren.
  3. Doppelbesteuerung bei ausländischem Einkommen: Hier hilft oft das Doppelbesteuerungsabkommen (DBA), das zwischen Deutschland und vielen Staaten gilt.

Praxistipp: So behalten Sie den Überblick

  • Nutzen Sie digitale Tools oder Excel-Tabellen zur Dokumentation aller Einnahmen und Ausgaben.
  • Lassen Sie sich von einem Steuerberater beraten – besonders bei komplexeren Investments oder grenzüberschreitenden Einnahmen.
  • Beachten Sie Fristen: Die Abgabefrist für die Steuererklärung ist in der Regel der 31. Juli des Folgejahres (ohne Steuerberater).
Zusammenfassung der wichtigsten Punkte:
Punkt Bedeutung für passives Einkommen
Korrekte Deklaration aller Einkünfte Vermeidung von Nachzahlungen und Strafen
Nutzung von Freibeträgen und Werbungskosten Sparpotenzial optimal nutzen
Sorgfältige Dokumentation & Belegsammlung Bessere Übersicht und mehr Rechtssicherheit
Beratung einholen bei Unsicherheiten Kostspielige Fehler vermeiden

6. Risiken und Mythen: Die Realität passiven Einkommens

Kritische Betrachtung der Versprechen rund um passives Einkommen

Viele Werbeanzeigen und Internetseiten suggerieren, dass mit passiven Einkommensquellen wie Immobilien, Aktien oder Online-Business schnell und einfach finanzielle Freiheit erreicht werden kann. Doch die Realität sieht oft anders aus. Gerade in Deutschland, wo Steuergesetze, Bürokratie und Marktregulierungen eine wichtige Rolle spielen, ist ein kritischer Blick auf diese Versprechen unerlässlich.

Häufige Risiken beim Aufbau passiver Einkommensquellen

Risiko Beschreibung Beispiel aus Deutschland
Kapitalverlust Investitionen können an Wert verlieren. Aktienkurse fallen oder Immobilienpreise sinken.
Bürokratische Hürden Komplexe Gesetzgebung erschwert den Einstieg. Mietrechtliche Vorschriften bei Vermietung von Wohnungen.
Steuerliche Belastung Einkommen muss versteuert werden, oft komplex geregelt. Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge oder progressive Besteuerung von Mieteinnahmen.
Zeitaufwand unterschätzt Anfangs- und Pflegeaufwand wird oft klein geredet. Vermietung benötigt Verwaltung, Reparaturen und Kommunikation mit Mietern.
Fehlende Diversifikation Konzentration auf eine Einkommensquelle erhöht das Risiko. Nur in eine Aktie investieren statt breit zu streuen.

Mythen über passives Einkommen – Was stimmt wirklich?

  • „Mit wenig Aufwand viel Geld verdienen“: In der Anfangsphase ist der Arbeitsaufwand meist hoch. Automatisierung funktioniert selten von Beginn an vollständig.
  • „Jeder kann einfach starten“: Ohne Vorwissen und Kapital ist der Zugang schwierig. Finanzielle Rücklagen sind wichtig, um Risiken abzufedern.
  • „Passives Einkommen ist wirklich passiv“: Auch scheinbar passive Quellen benötigen regelmäßige Kontrolle und Anpassung – sei es bei Steuerfragen oder Wartung von Immobilien.
  • „Schneller Reichtum“: Nachhaltiger Vermögensaufbau durch passive Einkommensquellen dauert Jahre, nicht Wochen oder Monate.

Notwendiger Zeiteinsatz: Ein realistischer Vergleich

Einkommensquelle Anfangsaufwand (Stunden/Woche) Laufender Aufwand (Stunden/Monat)
Immobilienvermietung 10–20 (Suche, Kauf, Finanzierung) 5–10 (Verwaltung, Instandhaltung)
Aktiendividenden 5–15 (Recherche, Portfolioaufbau) 1–2 (Überwachung, ggf. Umschichten)
Bücher/E-Books verkaufen 20–40 (Schreiben, Publizieren) 2–5 (Marketing, Pflege)
Nischenseiten/Blogs monetarisieren 30–50 (Aufbau, Content-Erstellung) 5–8 (Updates, SEO, Kundenservice)

Typische Fehler aus deutscher Sicht vermeiden

  • Mangelnde Information: Fehlendes Wissen über steuerliche Pflichten führt zu Nachzahlungen oder Bußgeldern.
  • Scheinsicherheit: Übermäßiges Vertrauen in vermeintlich sichere Anlagen – auch deutsche Immobilienmärkte schwanken.
  • Kosten unterschätzen: Laufende Kosten wie Instandhaltung oder Steuern werden häufig vergessen und mindern die Rendite erheblich.
  • Mangelnde Geduld: Viele geben zu früh auf, weil sich Erfolge erst nach Jahren einstellen.

Die deutsche Realität zeigt: Passives Einkommen ist möglich, aber kein Selbstläufer. Realistische Erwartungen und gute Vorbereitung sind essenziell für nachhaltigen Erfolg.

7. Fazit & Empfehlungen für den Weg zur finanziellen Unabhängigkeit

Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse

In Deutschland gibt es zahlreiche Möglichkeiten, passives Einkommen zu generieren – von Immobilieninvestments über Aktien und ETFs bis hin zu digitalen Produkten oder Peer-to-Peer-Krediten. Jeder Weg hat seine Chancen, aber auch spezifische Risiken und Herausforderungen. Für den nachhaltigen Aufbau passiver Einkommensquellen ist nicht nur das richtige Mindset entscheidend, sondern vor allem eine gute Vorbereitung und kontinuierliche Weiterentwicklung.

Handlungsempfehlungen für Einsteiger

  • Klein anfangen: Gerade am Anfang empfiehlt es sich, mit kleinen Beträgen Erfahrungen zu sammeln, um das Risiko zu minimieren.
  • Bildung als Schlüssel: Investiere in finanzielle Bildung durch Bücher, Podcasts oder Seminare speziell für den deutschen Markt.
  • Diversifikation: Verteile deine Investments auf verschiedene passive Einkommensquellen, um Schwankungen auszugleichen.
  • Laufende Kontrolle: Überprüfe regelmäßig deine Investments und passe sie bei Bedarf an wirtschaftliche oder gesetzliche Veränderungen in Deutschland an.

Praktische Tipps für den Alltag

Passive Einkommensquelle Mindestkapital (ca.) Aufwand am Anfang Laufender Aufwand
Sparpläne (z.B. ETF) 25–50 € monatlich Niedrig Niedrig
Immobilienvermietung Ab ca. 20.000 € Eigenkapital Hoch Mittel bis hoch (je nach Objekt)
P2P-Kredite Ab 10 € pro Kredit Niedrig Niedrig bis mittel
E-Books/Kurse verkaufen Zeitaufwand statt Kapital Mittel bis hoch (Erstellung) Niedrig (Verwaltung)
Beteiligungen an Unternehmen (Crowdinvesting) Ab 250 € je Projekt Mittel Niedrig bis mittel

Wichtige Hinweise für den deutschen Markt

  • Achte auf steuerliche Besonderheiten, beispielsweise die Abgeltungssteuer bei Kapitalerträgen oder Abschreibungen bei Immobilien.
  • Behalte gesetzliche Änderungen im Blick – etwa neue Regeln für Mietpreisbremsen oder digitale Plattformen.
  • Nimm Fördermöglichkeiten wie Riester- oder Rürup-Rente in deine Strategie auf, falls sie zu deiner Lebenssituation passen.
  • Tausche dich mit Gleichgesinnten in lokalen Finanz-Communities oder Online-Foren aus, um von Erfahrungen anderer zu profitieren.
Praxistipp: Der erste Schritt zählt!

Starte mit einer Einkommensquelle, die dir besonders liegt und deinen Fähigkeiten entspricht. So bleibst du motiviert und sammelst wertvolle Erfahrungen für weitere Investitionen. Mit Geduld, Disziplin und dem richtigen Wissen kann der Weg zur finanziellen Unabhängigkeit in Deutschland gelingen.